Juni 2025. Aus dem Leben der Gedächtniskirche

Juni 2025. Neuer Artikel zur Geschichte der Gedächtniskirche wurde veröffentlicht.

In den letzten Maiwochen 2025 wurde auf dem Internetportal des Moskauer Kirchlichen Wissenschaftlichen Zentrum („Die Orthodoxe Enzyklopädie“) ein neuer Artikel von dem Erzpriester Alexey Tomyuk, über die Geschichte der Gedächtniskirche und ihrer Geistlichen Kyrill Schimski-Matweew veröffentlicht.

Bereits in den Jahren 2016-2018 wurden in der Moskauer Zeitschrift „Bote der Kirchen-geschichte“ fünf Artikel zur Geschichte der Gedächtniskirche von dem selben Autor publiziert.

Neuer Artikel mit dem Titel: Der Dienst der Russischen Gedächtniskirche und ihres Priesters während der tragischen Kriegsjahre in Leipzig (1941–1945) befasst den kurzen aber schwierigen Lebensabschnitt der Gedächtniskirche während des Zweiten Weltkrieges Deutschlands in den Jahren 1941–1945.

Resümee zum Artikel des Erzpriesters Alexey Tomyuk,„Der Mönchspriester Kirill, Hauptgeistlicher der Russischen Gedächtniskirche zu Leipzig, 1941–1945“.

Der Artikel beschäftigt sich mit der Geschichte der Russischen Gedächtniskirche zu Leipzig während des Zweiten Weltkrieges, insbesondere in den Jahren von 1941 bis 1945. In diesem Zeitraum führte Deutschland einen Krieg gegen die Sowjetunion.

Die Publikation knüpft an einen zuvor veröffentlichten Beitrag desselben Autors an (Russische Gedächtniskirche zu Leipzig, in den 1930–1940er Jahren) und richtet ihren Fokus insbesondere auf den seelsorgerischen Dienst des Geistlichen der russisch-orthodoxen Kirche in Leipzig und auf seine Betreuung russisch-orthodoxer Gläubiger in diesen schwierigen Kriegsjahren.

Mit Kriegsbeginn wurden zahlreiche sowjetische Zivilisten von der deutschen Wehrmacht zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt – darunter auch viele nach Leipzig. Infolgedessen wuchs die örtliche russisch-orthodoxe Gemeinde – über die bereits aktiven Gemeindemitglieder aus Reihen der Emigranten hinaus – um Kriegsgefangene und sogenannte „Ostarbeiter“ an.

In Folge ihrer Verschleppung wurden diese Menschen für mehrere Monate Teil der Gemeinde. Viele Frauen gebaren in Gefangenschaft Kinder, die daraufhin in der Gedächtniskirche getauft wurden. Andere, darunter auch Kinder, überlebten die unmenschlichen Bedingungen der Lagerhaft nicht und starben an Erschöpfung oder Krankheit.

Aus den vorhandenen Unterlagen geht hervor, dass sich in dieser Zeit auch Gläubige anderer Nationalitäten der russisch-orthodoxen Kirche in Leipzig zuwandten. Obwohl detaillierte Angaben fehlen, lässt sich aus einzelnen Scheinen, Tauf- oder Heiratseinträgen sowie persönlichen Zeugnissen aus dem Kirchenarchiv das spannungsreiche Gemeindeleben dieser Jahre zumindest teilweise rekonstruieren.

Das Beispiel des Dienstes des Priestermönchs Kirill in der Leipziger Gedächtniskirche, der als Priester der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland (ROKA) tätig war, gibt Aufschluss über das schwierige Leben russisch-orthodoxer Geistlicher im Dritten Reich. Priestermönch Kirill erfüllte seinen Priesterdienst offenbar mit großer Hingabe und Aufrichtigkeit. Da die Russische Orthodoxe Kirche im Ausland dem nationalsozialistischen Regime jedoch loyal gegenüberstand, musste er nach Kriegsende die sowjetische Zone verlassen. Kurz darauf verstarb er unerwartet im Alter von nur 50 Jahren.

Der vorliegende Beitrag ist nicht nur für ein breites historisch interessiertes Publikum von Bedeutung, sondern auch für Fachleute, die sich mit dem Gemeindeleben und der Tätigkeit russisch-orthodoxer Priester im Dritten Reich beschäftigen.

Vollständiger Titel des Artikels lautet: Priester Kirill, Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche in Leipzig, 1941–1945.

5. Juni 2025. Kartierung von Mosaiken und Reliefs an der Fassade der Russischen Gedächtniskirche zu Leipzig

Am 5. Juni wurde die Kartierung der Mosaikikone „Christus auf dem Thron“, an der Ostseite bzw. in der Apsis der Russischen Gedächtniskirche zu Leipzig, der Mosaikikone „Der nicht von Hand gemachte Erlöser“ und der zwei Engelreliefs an der Westfassade der Kirche von dem Diplom-Restaurator Oliver Tietze durchgeführt.

Die Kartierung basiert auf einer detaillierten grafischen Darstellung sowie maßstabsgerechten Fotografien. Die Maßnahme dient der Dokumentation der genannten Objekte und der Sichtanalyse ihres Erhaltungszustands. Sie bildet eine wichtige Grundlage für zukünftige Restaurierungsarbeiten.

Anscheinend zum ersten Mal seit ihrer Entstehung wurde das Mosaik „Der nicht von Hand gemachte Erlöser“ im Jahr 1950 restauriert. Die Ikone wurde in Auftrag der Gedächtniskirche vom bekannten ostdeutschen Mosaikkünstler Heinrich Jugendblodt ausgeführt. Im Jahr 1996 restaurierte dieselbe Werkstatt die zweite Mosaik, „Der Erlöser auf dem Thron“.

Anschließend wurde vom Diplom-Restaurator Tietze über den Zustand der beiden Mosaiken und der Reliefs ein einheitlicher Bericht verfasst.

9. Juni 2025. Ökumenischer Gottesdienst zum Leipziger Stadtfest

Am 9. Juni, im Rahmen des 32. Stadtfestes, mit lauten Glockenläuten luden die in der Ökumene verbundenen Kirchen am Pfingstmontag, zum Andacht unter dem Motto »Von allen guten Geistern«, auf dem Nikolaikirchhof ein. Im Vorprogramm wurde der Leipziger Ökumenepreis verliehen. Als Predigerin konnte die Ottendorfer Pfarrerin Nina-Maria Mixtacki gewonnen werden. Die musikalische Gestaltung wurde vom ephorale Bläserchor und dem Band „Zwischenfall“ übernehmen.

Die Kollekte aus dem Gottesdienst kam ebenfalls dem Preisträger zugute. Von der Russischen Gedächtniskirche zu Leipzig nahm an dem Gottesdienst der Erzpriester Alexej Tomjuk teil.

Comments are closed.