März-April 2020. Aus dem Leben der Gedächtniskirche

1. März 2020. Kinderfest in der Gedächtniskirche.

Am Sonntag, den 1. März, wurden nach der hl. Liturgie im Untergeschoß der Gedächtniskirche ein Kinderfest bzw. eine Teestunde veranstaltet. Das Fest in der Gemeinde galt der Anfang der Ende sog. Masleniza od. Butterwoche, welche die Christen in Russland auf Fastenzeit vor Ostern bereitet.

Als Masleniza bezeichnet die letzte Woche vor der Passionszeit. Weil Maslo (Butter), Milch, Eier oder Fleisch für den Gläubigen in der Passionszeit untersag werden, wird in dieser Woche vor dem Fasten besonders reichlich in der Familie aber auch in der Öffentlichkeit gefeiert.

2. März 2020. Vortragsrunde in Leipziger Gemeinde beendet.

Am 2. März traf in der Gedächtniskirche das diesjährige Gesprächsreihe zum ersten Mal. statt zum Thema der russischen Spiritualität in der Gemeinde zu Leipzig. Bis Sommer d.J. werden die Gespräche ums Evangelium, sog. „Sonntagsschule“, regelmäßig stattfinden. Ebenso trifft sich die Gemeinde einmal im Monat zum “Bibliotheken-Tag”. In diesem Gespräch werden der Bücher aus der Bibliothek der Gedächtniskirche und die gebundene Themen besprochen. Nach diesem Vortrag können die Bücher aus der Bibliothek von der Gemeinde geliehen werden. Nach der Sommerpause wird die Gesprächsreihe in der Pfarrei wird neu beginnen. Zu der Bibelstunde melden Sie sich bitte bei Herrn Dmitry Tolmachev an.

24. April 2020. Leipzigs orthodoxe Kirche im Porträt – Interview für die Moskauer Deutsche Zeitung

Verlassen Sie nie die Stadt Leipzig, ohne die russische Gedächtniskirche zu besuchen…, heißt es auf einer Postkarte von 1913. Tatsächlich ist das orthodoxe Gotteshaus in Leipzig einzigartig, alleine schon wegen seiner Architektur. Im Gespräch David Tiefenthaler äußert sich der Erzpriester Alexej Tomjuk zu dem Statement, aber auch zu den heutigen Schwierigkeiten. Während der Coronakrise steht der Priester vor denselben Herausforderungen wie andere Geistliche auf der Welt.

Der MDZ-Online gegenüber erzählt er, dass sich für ihm im Zuge der Corona-Isolation nicht viel geändert hat, und dass all die üblichen Gottesdienste von ihm nach wie vor abgehalten werden. Doch viele Mitglieder der Gemeinde dürfen jetzt nicht mehr dazu, da sie z. Zt. hinter verschlossenen Türen gefeiert werden müssen. Für die Orthodoxen ist es besonders schwierig, da das Osterfest das wichtigste sein soll.

Selbstverständlich nutzt der Priester in der Coronakrise das Telefon oder eine Videokonferenz als Kontaktmöglichkeit, dennoch bemerkt er, dass den gläubigen Orthodoxen die Telekommunikation bzw. Unterhaltung wenig nützt. Für den geistigen Beistand sind Gebete viel mehr wichtig. Seelisch können sich kaum helfen, etwa wenn ein Verwandter eines Kirchenmitglieds gestorben sind. Die Menschen können nicht an Begräbnissen in Russland teilnehmen. In ihrer Kultur ist jedoch der persönliche Abschied von Verstorbenen sehr wichtig.

Sonst ist die Russische Gedächtniskirche zu Leipzig ein Sakralbau und Denkmal zugleich. Sie ist eines der wenigen Denkmäler der Stadt, das explizit an die Gefallenen anderer Nationen erinnert. Für Russen sie sei wichtig weil sie diese Kirche als einen Hinweis an die Heldentat der Russen für die Befreiung Europas um 1813 verstehen. Auf diese Rolle Russlands im 19. Jahrhundert sind seine Landsleute nach wie vor stolz. Andere Besucher sehen die Kirche einfach als eine schöne Sehenswürdigkeit bzw. Kulturdenkmal. Noch dazu kommen hier einige, auch nichtgläubige Besucher zur Besinnung und Kontemplation. Sie sitzen da vielleicht eine Viertelstunde, hören die geistige Musik und genießen die besondere Atmosphäre.

In Leipzig gibt es viele schlichte Kirchen: Bänke, Altar, Kreuz usw. Die Ausstattung und die Architektur der Russischen Gedächtniskirche vermittelt das Gefühl von Schönheit, welche jeder Besucher hier wohl finden kann. © Moskauer Deutsche Zeitung, MDZ E-PAPER, 24.04.2020.

28. April 2020. Gedenken an den Gräbern russischer Soldaten auf dem Ostfriedhof Leipzigs.

Im Jahr 2020 jährt sich der 75. Jahrestag des Sieges und die Befreiung Russlands und Deutschlands von der NS-Herrschaft. Am 28. April haben der Erzpriester der Gedächtniskirche A. Tomjuk und seine Gemeindemitglieder an den Gräbern der gefallenen Russen auf dem Ostfriedhof einen Gedenkgottesdienst gefeiert.

An dieser Stelle des Ostfriedhofs befinden sich nicht nur Soldatengräber, sondern Sammelgräber hunderten russischen Zwangsarbeiter und Gefangenen aus dem sowjetischen Russland. In Leipzig und im Landkreis Leipzig befinden sich 32 russische Kriegsgräberstätten, in denen rund 3.000 russische Zwangsarbeiter und gefangene sowjetische Soldaten und Offiziere bestattet wurden. Insgesamt befinden sich auf dem Gebiet des Freistaates Sachsen 910 sowjetische Kriegsgräberstätten bzw. 26.000 Einzelgräber sowie Sammelgräber. Hier wurden über 147.000 Kriegsopfer bestattet. Allein auf dem Ehrenhain in Zeithain in Sachsen sind mehr als 30.000 Sowjetbürger und Zwangsarbeiter bestattet.

28. April 2020. Radoniza – Jährliche Totenandacht in Leipzig.

Am 28. April fand auf dem russischen Gräberfeld des Leipziger Ostfriedhofs (Oststraße 119) für die Gemeinde der Russischen Gedächtniskirche zu Leipzig ein besonderer jährlicher Trauergottesdienst statt. Gemäß allen Vorschriften haben der Erzpriester und seine Gemeindemitglieder am Gebet alle Quarantänebedingungen erfüllt.

Radoniza (russ. Радоница, “Tag der Freude”), ist ein Gedenktag in der Russischen Orthodoxen Kirche, welcher auf den Dienstag der 2. Woche nach Ostern fällt. Zu diesem Tag versammeln sich die Gläubigen in den Kirchen bzw. auf den Friedhöfen, um sich bei den Totenandachten an ihre verstorbenen Verwandten zu gedenken.

29. April 2020. Webkonferenz der Gemeindevertreter in Leipzig.

Am 29. April fand in Leipzig zum ersten Mal anstelle eines persönlichen Treffens eine Webkonferenz mit Vertretern christlicher Gemeinden statt. Zusätzlich zu den aktuellen Angelegenheiten wurden auf dem Videotreffen die Auswirkungen der COVID-Pandemie auf das Gemeindeleben erörtert. Das Online-Treffen des ökumenischen Kreises der Stadt wurde von der katholischen Gemeinde in Leipzig organisiert. Von der Russischen Gedächtniskirche zu Leipzig nahm an der Online-Diskussion der Hauptgeistliche A. Tomjuk unter anderen Kirchenvertretern teil.

Januar 2020. Aus dem Leben der Gedächtniskirche

Januar – März 2020. Aus dem Leben der Gedächtniskirche

6. Januar 2020. Regionale Nachrichten zum russischen Weihnachtsfest in Leipzig.

Am 6.-7. Januar haben die regionalen Fernseh- und Rundfunknachrichten in Sachsen über die Weihnachtstradition der russisch-orthodoxen Christen in Leipzig berichtet. Mit einem Beitrag mit einem kurzen Interview für das MDR Radio, MDR Sachsenspiegel und Radio Mephisto beteiligte sich der Hauptgeistliche der Gedächtniskirche, Erzpr. A. Tomyuk.

6. Januar 2020. Heiligabend in der Russischen Gedächtniskirche.

Nach der Heiligabendandacht am 6. Januar haben die Kinder der Sonntagschule der Gemeinde der Gedächtniskirche die Weihnachtslieder vor der Kirche vorgesungen. Die Spendensumme von ca. 500 Euro, welche zum Sternsingen an dem Abend gesammelt wurden, wird wie in den vorigen Jahren nach Russland entsandt. Die Aktion kommt den Sozialen Tätigkeiten des Marfo-Mariinski Kloster zu Moskau zugute.

7. Januar 2020. Gemeinsamer Gottesdienst zu Weihnachten in der Russischen Gedächtniskirche.

Am 7. Januar, am 1. Weihnachtstag nach dem Julianischen Kalender, wurde in der Russischen Gedächtniskirche zu Leipzig die Göttliche Liturgie auf besondere Weise gefeiert. Die Liturgie wurde an diesem Festtag von dem Hauptgeistlichen der Gedächtniskirche Alexei Tomjuk und dem rumänischen Priesters Ioann Forga gemeinsam gefeiert. Gemeindemitglieder von den beiden Gemeinden waren ebenso reichlich gekommen. Der Gottesdienst wurde überwiegend in russischer, deutscher aber auch in rumänischer Sprache gesungen. Anschließend an der Liturgie wandte sich der rumänische Priester Ioan Forga mit einem Hirtenwort an die festliche Versammlung. Zum Schluss führten die Kinder der Gemeinde ein vorbereitetes Theaterstück auf, Weihnachtslieder und Gedichte wurden vorgetragen. Schon in der Adventszeit sammelten die Kinder Spenden und Sachen im Rahmen der jährlichen Partnerschaftsaktion für den Moskauer Martha und Maria Kloster. Nach dem Gottesdienst versammelten sich Kirchbesucher zum traditionellen Tee- Kaffeetrinken.

9. Januar 2020. Kleriker der Diözese von Berlin und Deutschland nahmen am Bischofsamt teil.

Am 9. Januar, dem Festtag des Hl. Stephan, haben die Geistlichen aus Berlin, Leipzig, Magdeburg und anderen Gemeinden der Berliner Diözese von Berlin und Deutschland, die Liturgie mit ihrem Erzbischof Tiсhon, dem Oberhaupt der Diözese, in der Kathedrale Berlin-Wilmersdorf zelebriert. Am Ende des Gottesdienstes begrüßte der Erzpriester Michail Divakov im Namen des Klerus den amtierenden Erzbischof zum Hochfest der Geburt Christi.

12. Januar 2020. Syrische Gemeinde in Leipzig feiert Heilige Messe in Leipzig

Am 12. Januar feierte die syrisch-orthodoxe Gemeinde in Leipzig die Heilige Messe in der Kathol. Propsteikirche St. Trinitatis Leipzig.

Die Syrische Kirche wird offiziell als “Syrisch-orthodoxe Kirche”, in der russischen Tradition aber wird als “Syrisch – Jakobitische Kirche” bezeichnet; ihre Anhänger werden Syrojakobiter genannt. Dies ist eine von sechs alten östlichen oder orientalischen Kirchen zb. Armenischen, Koptischen, Äthiopischen usw. Diese Kirchen erkennen die IV-VII Ökumenischen Konzilen der Orthodoxie nicht an und werden daher als “Nicht-Chalcedonische” Kirchen bezeichnet, d. H. gelten sie nicht als orthodoxe Kirchen. Ihre Bezeichnung “orthodox” weist allein auf ihre Herkunft aus dem Nahen Osten hin. Ihr Glaubensbekenntnis unterscheidet sich von der Orthodoxie, die die Russische, Bulgarische und andere orthodoxen Kirchen vertreten. Diese gründen ihr Glaubensbekenntnis genau auf den Grundsätzen der sieben Ökumenischen Konzile. In eucharistischer Gemeinschaft steht die Syrische Kirche mit den Orthodoxen nicht. Vor einigen Jahrhunderten nahm die Syrische Kirche die eucharistische Gemeinschaft mit der Katholischen Kirche an.

Genauso wie in Russland, wird die Orthodoxie in Syrien durch die Antiochische Orthodoxe Kirche (Griechisch-Orthodoxen Patriarchat von Antiochien) vertreten. Das Patriarchat wurde um 37 in Antiochien von Apostel Peter und Paul gegründet, und ist somit die drittälteste autokephale orthodoxe Kirche in der Welt. In Deutschland gibt es mittlerweile die Antiochische Orthodoxe Metropolie von Deutschland und Mitteleuropa mit 30 Gemeinden, denen insgesamt 1 Bischof und 21 Priester vorstehen.

15. Januar 2020. Beerdigung von Alexander Ernst.

Am 15. Januar fand in der unteren Kapelle der Gedächtniskirche zu Leipzig das Totenamt für den aktiven Gemeindemitglied Herrn Alexander Ernst statt. Einige Jahre lang half er der Gemeinde als begabter Tischler bzw. Holzrestaurator. Letzte Dinge dafür leistete er nur wenige Wochen vor seinem Abschied. So hinterlässt er nebst seinen Familien- und Freundeskreis auch viele Trauernde in der Gemeinde. Anschließend wurde Herr Ernst auf dem Ostfriedhof Leipzigs beerdigt.

Dezember 2019. Aus dem Leben der Gedächtniskirche

21. Dezember 2019. Jährliche Gemeindeversammlung in Leipzig.

Am 21. Dezember wurde die jährliche Versammlung der Gemeinde der Russischen Gedächtniskirche durchgeführt. Die Versammlung wurde vom Hauptgeistlichen der Russischen Gedächtniskirche, Erzpriester Alexei Tomjuk, eröffnet. Außer der Übersicht und Bewertung des Lebens der Gemeinde im Jahr 2019, seit der letzten Gemeindeversammlung, wurden auch einige Themen des Gemeindelebens angesprochen. Die nächste Gemeindeversammlung wird im Dezember 2020 stattfinden und das nächste Gemeindefest am 17.-18. Oktober 2020.

22. Dezember 2019. Die Sonntagsschule für Leipziger orthodoxe Gemeinde beendet.

Am 22. Dezember fand das letzte Treffen der diesjährigen Gesprächsreihe zum Thema der russischen Spiritualität für die Gemeinde der Russischen Gedächtniskirche statt. Die Gespräche ums Evangelium in der Gemeinde, die sog. „Sonntagsschule“, wurden am Sonntag regelmäßig geführt. Ebenso hat sich die Gemeinde einmal im Monat zum “Bibliotheken-Tag” getroffen, bei dem ein Gespräch über die Themen der Bücher aus der Bibliothek der Gedächtniskirche geführt wurde. Nach diesem Vortrag können die Bücher aus der Bibliothek von den Gemeindemitgliedern geliehen werden. Die neue Gesprächsreihe der „Sonntagsschule“ in der Pfarrei wird im Januar 2020 beginnen.

27. Dezember 2019. Die Restaurierung der Ikonostase der Russischen Gedächtniskirche wird bald abgeschlossen.

Im Dezember 2019 bzw. im Februar 2020 wird die im Herbst 2019 begonnene Restaurierung an der Ikonostase und im unteren Raum der Krypta der Gedächtniskirche abgeschlossen. Die Renovierung eines Teils des historischen Denkmals besteht aus Verputzen und Anstrich der Wände und der Decke, wie auch der 6 Grabnischen. Noch dazu werden drei Ikonen aus der Ikonostase und das Tragkreuz restauriert. Das Projekt wird durch den Vorstand der Russischen Gedächtniskirche koordiniert. Der Großteil der Kosten zu diesem Vorhaben wurde von der Regierung der russischen Hauptstadt Moskau zugeschossen.