Entstehung der Gedächtniskirche

Die Gedächtniskirche wurde im Jahre 1913 zum hundertjährigen Jubiläum Völkerschlacht bei Leipzig erbaut, in der auch russische Truppen und ihre europäische Verbundenen gegen Truppen von Napoleon gekämpft haben. Nachdem Schlacht bei Borodino (Rußland, 1912) war dies ein neuer vernichtende Kampf für Napoleon, der zum ersten Mal außerhalb der russischen Grenzen stattgefunden hat. Im 1813 Österreich, Preußen und Schweden schlossen sich für die Befreiung Europas an. Am 14. -19. Oktober 1813, in Völkerschlacht bei Leipzig nahmen rund eine Million Soldaten und Offizieren von beiden Seiten teil.

Besondere Tapferkeit bei Leipzig zeigte russische Truppen unter der Leitung von Zar Alexander I. In die Geschichte der Völkerschlacht bei Leipzig gingen die Namen der russischen Helden: M. Barklai de Tolli, R. Bagration, A. Ermolow, P. Newerowski, J. Schewitsch. Es ist bekannt, dass zum Sieg auch die Tapferkeit russischer Kosaken und ihres Generals Michail Platow beigebracht hat. Die Schlacht wurde mit dem Sieg von Verbundenen beendet und Napoleon musste deutschen Boden verlassen und seine Hoffnung auf die Herrschaft in ganz Europa aufgeben. Von nun an bewegten sich seine Truppen in Richtung Frankreich, wo eine endgültige Niederlage auf sie wartet. Den Kampf gegen Napoleon, der mit dem Sieg bei Leipzig beendet war, nannte man “Befreiungskrieg”. Er stellte Heldenmut und Patriotismus des deutschen Volkes zur Schau, und vereinte das Volk. Es ist kennzeichnend, dass in diesem Befreiungskrieg gegen Unterjochung, streckte Russland ihre Hand Deutschland in Freundschaft entgegen. Deswegen ist das 185-jährige Jubiläum der Völkerschlacht bei Leipzig – ein Ruhmesblatt sowohl für deutsche als auch für russische Geschichte. Das war die Geschichte der Bruderschaft und tiefer Freundschaft.

Die Tatsache, dass vor 85 Jahren die Gedächtniskirche erfolgreich und rechtzeitig erbaut worden ist – dies ist ein großer Verdienst deutscher Mächte und einfacher Leute. Es wird erzählt, dass die Spenden für die Einrichtung nicht nur in Russland gesammelt wurden, sondern auch unter der deutschen Bevölkerung fanden sich viele Wohltäter, die mit allen möglichen Mitteln zu dieser Sache beigetragen haben. Rat der Stadt Leipzig stellte das Grundstück für den Kirchenbau im Stadtzentrum, wo die Völkerschlacht einst stattgefunden hat, zur Verfügung.

Die Grundsteinlegung in dem östlichen Teil der Gedächtniskirche wurde als ein Ereignis aufgenommen, das sowohl für das deutsche als auch für das russische Volk sehr wichtig war. Noch hatte es eine große Bedeutung, wie wir später sehen werden, im religiösen Leben der Stadt Leipzig. Zur feierlichen Gottesdienst (28 Dezember 1912) kam der Militärminister des Russischen Reiches General Wladimir Suhomlinow (im Jahre 1926 starb er in Emigration in Berlin). Mit W. Suhomlinow nach Leipzig kam ziemlich ehrenamtliche und repräsentative Delegation russische Politiker und Diplomaten. Hohe Beamte von deutscher Seite würdigten mit ihrer Anwesenheit Feierlichkeiten zur Einrichtung der Gedächtniskirche. Später wurde es in vielen Zeitungen über dieses Ereignis berichtet. Die Zeitungen betonten wohlwollende und versöhnende Stimmung des russischen Militärministers. Sich auf konkrete freundliche aussagen des russischen Ministers stützend, sprachen viele von Hoffnung auf schnelle Versöhnung Russlands und Deutschlands vor der Gefahr des bevorstehende 1.Weltkrieges. Der Frieden wurde dann durch den Krieg zerstört, aber Gefühle des Verständnis und Respekt zur deutschen Nation verschwanden nicht in der Seele der russischen Leute wie der von Suhomlinow. Später, in seinen Erinnerungen wird er schreiben: “Die Anbahnung friedlicher und freundschaftlicher Beziehungen zwischen Russland und Deutschland, die sich vor meinen Augen vollzieht, ist eine der grundlegenden Vorbedingungen für die Wiederaufrichtung des russischen Volkes mit seinen gewaltigen Uhrkräften. Deutsche und Russen ergänzen sich so, wie Völker sich nur selten ergänzen… Diese natürliche Ergänzung schuf den Boden für die vom Geschichtsverlauf beider Nationen vorbestimmte Koalition …, die allein den Frieden und das europäische Gleichgewicht sichern kann.”

In Anzahl der russischen Persönlichkeiten, die damals Leipzig besucht hatten, ist es wichtig die Namen des Barons A.W. von Wolf, Diplomaten des Russischen Reiches in Dresden, sowie des Generalkonsul Russlands in Leipzig Grafen I. A. Musin-Puschkin, und Erzpriester der Russischen Kirche in Berlin A. P. Malzew zu nennen.

Der Name des Erzpriesters ist mit der Erneuerung der Russischen Kirche auf dem deutschen Boden verbunden. Er kam ende 19. Jh. nach Deutschland, um hier Gottesdienste abzuhalten. Es war die Zeit des erneuten Interesses von vielen russischen Leuten zu diesem Land sowie die Zeit, in den wissenschaftliche, politische und kulturelle Verbindungen zwischen zwei Ländern wiederhergestellt wurden. Russische Leute kamen auch zu Kur und Erholung, wohnten und arbeiteten viele Jahre in Deutschland. Selbstverständlich gewannen alte russische kirchliche Zentren Deutschlands, die hier seit dem 18. Jh. existierten, ein neues Leben. Mit der Teilnahme energischen Erzpriesters werden auch neue orthodoxe Kirchen in Deutschland gebaut. Zur Autorenschaft dieses großartigen Menschen gehört auch die neue Übersetzung von orthodoxen Texten aus Theologie und dem Gebetbuch in deutsche Sprache, die zur Verständigung des “Russischen Glaubens” von den Deutschen beiträgt.

Der russische Konsul in Leipzig Graf Musin-Puschkin, ein Verwandte eines bekanntes russischen Dichters, ist nicht weniger bekannt mit seinem eigenen Beitrag zur Gedächtniskirche. Berühmt ist er als ein unermüdlicher Schaffende für den Wohl Kirchenbaus und als freigebiger Wohltäter. Frau Musin-Puschkin, die Gattin von Konsul ergriff zusammen mit anderen russischen Frauen Initiative in Einnahmen von Mitteln und in Anfertigung von verschiedenem Schmuck und Verzierung, Läuferteppichen für die Gedächtniskirche.

Mit dem Namen des russischen Diplomaten auf dem Sächsischen Hof Barons von Wolf ist die Geschichte einer orthodoxen Gemeinde in Leipzig im Anfang 20. Jh. verbunden. Es ist bekannt, dass die ersten russischen Leute, die orthodoxen Glauben praktizierten, erschienen in der Mitte des 18. Jh. in Leipzig. Aber sie hatten keine richtigen Kirchengebäude. Bemühung und Verhandlungen in diese Richtung des Barons bekamen die Unterstützung im Jahre 1908. Später hat die Idee von Denkmalerrichtung zur Völkerschlacht zum Kirchenbau verholfen.

Somit bekam religiöses und gesellschaftliches Leben der Stadt Leipzig eine hervorragende Ergänzung. Im Gottesdienst der anlässlich der Grundsteinlegung der Gedächtniskirche durchgeführt wurde, nahmen Oberhäupter der evangelischen und Katholischen Gemeinden teil. Zusammen mit dem russischen Priester haben sie einen großen weisen Grundstein mit den Worten: “Im Namen des Vaters, des Sohnes, und des Heiligen Geistes…” gesegnet. Der Grundstein wurde zu diesem Anlass aus St. Petersburg geliefert.

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