Erste russisch-orthodoxe Kirchen und Gemeinden in Europa (12. – 17. Jahrhundert)

Seit alters her pilgerten russische Wallfahrer ins Heilige Land, zur Berge Athos (Griechenland) und zu anderen berühmten Heiligtümern der orthodoxen Welt. Manche dieser Wallfahrer legten dort das Mönchsgelübde ab und gründeten Klöster und Kirchen. In der Lebensgeschichte der Russischen Heiligen Euphrosinia von Polozk ist erwähnt, dass sie, als sie in den siebziger Jahren des zwölften Jahrhunderts in Jerusalem weilte, “bei der Heiligen Mutter Gottes im russischen Kloster Unterkunft fand”. Was aus diesem Kloster geworden ist, ist unbekannt. In den Akten des Heiligen Berges Athos aus der Mitte des 12. Jahrhunderts findet sich ein Zeugnis dafür, dass auf dem Athos ein russisches Kloster der Mutter Gottes von Ksylurgu bestanden hat. Im Jahre 1169 erhielten russische Mönche auf dem Athos das Kloster des Heiligen Märtyrers Pantaleimon, zu dem später das kleine Kloster von Katzari hinzukam. Im Jahre 1849 wurde auf dem Athos die russische Hl.-Andreas-Einsiedelei eröffnet und aus gemeinschaftlichen Mitteln unterhalten. Anfang 20. Jahrhunderts lebten in den russischen Klöstern des Heiligen Berges rund 4000 Mönche. Doch in den Jahren des ersten Weltkrieges musste ein Teil der Mönche infolge der großen materiellen Not der Klöster den Athos ver1assen und heimkehren.

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