Mai 2017. Aus dem Leben der Russischen Gedächtniskirche.

4.Mai 2017. «Ikonen in der Russischen Gedächtniskirche in Leipzig werden restauriert. Mehr als 100 Jahre nach Weihung der Russischen Gedächtniskirche in Leipzig werden die 78 Ikonen im Gebäude konserviert und restauriert.» © LVZ, 4. Mai 2017

“Die Ikonenwand in der Russischen Gedächtniskirche in Leipzig gehört zu den größten in Europa. Auf 18 Metern Höhe und 10 Metern Breite sind hier insgesamt 78 christlich-orthodoxe Malereien des russischen Künstlers Luka Martjanowitsch Jemeljanow versammelt. Mehr als 100 Jahre nach der Einweihung der Kirche werden die Ikonen nun restauriert. „Für die Erhaltung der Ikonen sind vor allem konservatorische Maßnahmen nötig, wie die Durchführung einer Oberflächenreinigung, die Befestigung lockerer Farbschichten oder das Schließen von Rissen in den Holztafeln“, teilte der Verein Kunstretter e.V. mit. Zudem sollen das ästhetische Erscheinungsbild und damit die Ablesbarkeit der Darstellungen verbessert werden, die für die liturgische Funktion der Ikonen von großer Bedeutung seien.

Die Arbeiten werden vom Diplom-Restaurator Oliver Tietze durchgeführt und wurden durch Spenden sowie durch Fördergelder finanziert. Im Oktober ist zudem der Besuch einer Delegation von Studierenden des renommierten Moskauer Surikov-Instituts geplant. „Die derzeitige Restaurierung der Ikonostase bietet eine besondere Gelegenheit, im Rahmen eines Praxisseminars zusammen mit deutschen Restauratoren und Studierenden der Hochschule für Bildende Künste Dresden an der Restaurierung der Ikonen mitzuwirken“, so die Angaben des Vereins. Bis zum Jahresende sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Die Russische Gedächtniskirche in Leipzig ist eine Nachbildung der im 16. Jahrhundert erbauten Auferstehungskirche in Moskau-Kolomenskoje. Das Gebäude im sogenannten Nowgoroder Stil soll an die mehr als 20.000 russischen Soldaten erinnern, die während der Völkerschlacht vom 16. bis 19. Oktober 1813 vor den Toren der Messestadt gefallen sind. Genau 100 Jahre nach dem Ende der Schlacht, am 18. Oktober 1913 fand die Weihe des einstmals für eine Million Goldmark errichteten Gebäudes statt.”

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