3. Mai 2022. Radoniza – Jährliche Totenandacht in Leipzig.
Am 3. Mai fand auf dem russischen Gräberfeld des Leipziger Ostfriedhofs (Oststraße 119) ein besonderer jährlicher Trauergottesdienst für die Gemeinde der Russischen Gedächtniskirche zu Leipzig statt. Hinsichtlich des Gedenktages haben die Gemeindemitglieder und ihr Priester an dieser Friedhofsabteilung die Gräber ihrer Angehörigen vom Laub und Unkraut befreit und neue Grabplätzen eingesteckt.
Radoniza (russ. Радоница, “Tag der Freude”), ist ein Gedenktag in der Russischen Orthodoxen Kirche, welcher auf den Dienstag der 2. Woche nach Ostern fällt. Zu diesem Tag versammeln sich die Gläubigen in den Kirchen bzw. auf den Friedhöfen, um sich bei den Totenandachten an ihre verstorbenen Verwandten zu gedenken.
Anschließend wurde vom Erzpriester der Gedächtniskirche A.Tomjuk und den Gemeindemitgliedern eine Gedenkandacht an dem Gräberfeld der gefallenen Russen gefeiert. Diese Gräber und Denkmale für die im II. Weltkrieg gefallenen Russen auf dem Ostfriedhof widmen sich nicht nur den Soldatengräbern, sondern auch den Sammelgräbern hunderter russischen Zwangsarbeiter und Gefangener aus dem sowjetischen Russland. Es befinden sich 32 russische Kriegsgräberstätten in der Stadt und dem Landkreis Leipzigs, in denen rund 3.000 russische Zwangsarbeiter und gefangene sowjetische Soldaten und Offiziere bestattet wurden. Insgesamt befinden sich auf dem Gebiet des Freistaates Sachsen 910 sowjetische Kriegsgräberstätten bzw. 26.000 Einzelgräber sowie Sammelgräber. Hier wurden über 147.000 Kriegsopfer bestattet. Allein auf dem Ehrenhain in Zeithain in Sachsen sind mehr als 30.000 Sowjetbürger und Zwangsarbeiter bestattet.
Insgesamt fielen infolge des Einfalls der deutschen Wehrmacht auf Russland und des fünfjährigen Krieges und grausamen Bedingungen in den deutschen KZ-Lagern rund 27. Mio Russen. Drunter wurden auf dem von Nazideutschland besetzten Gebiet der UdSSR und bei der Zwangsarbeit in Deutschland rund 14 Millionen Zivilisten aus Sowjetrussland getötet bzw. vernichtet.
7. Mai 2022. Pilgergruppe aus Nürnberg in Leipzig.
Am 7. Mai wurde eine Gruppe der Nürnberger Gemeinde der sel. Ksenia von Petersburg in der Russischen Orthodoxen Kirche empfangen.
Die Gruppe von ca. 50 Teilnehmern wurde vom Erzpriester Alexej Tomjuk empfangen, der über die Geschichte der Gedächtniskirche berichtete.
Auch am 6. Mai sprach der Erzpriester Alexej Tomjuk vor einer Gruppe von Interessenten aus der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., welche die Gedächtniskirche kennenlernen wollte.
8. Mai 2022. Gedenken am 77. Jahrestag des Kriegsendes.
Am 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Naziregime, wurden am Leipziger Ostfriedhof in einem Rundgang sämtliche Gedenkstätten besucht. Bei der Kranzniederlegung an dem polnischen Ehrenmal hielt Oberbürgermeister Leipzigs Burkhard Jung eine Gedenkrede.
Die Erinnerungsveranstaltung wohnten zudem Vertreter aus Politik, Verwaltung, Kirche, Bundeswehr sowie die Honorarkonsuln bei.
Das sowjetische Ehrenmal, eine Gedenkstätte der Soldaten, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und russischen Kriegsopfer wurde diesmal nicht besucht. Eigentlich befanden sich in Leipzig und in Sachsen in den Kriegsjahren einige Tausend Russen, wie inhaftierte Soldaten so auch die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Viele von Ihnen haben hier auch ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Am russischen Ehrenmal legten der Erzpriester A. Tomjuk mit Vertretern der Gemeinde der Russischen Gedächtniskirche und einigen deutsche Gästen Blumenkränze nieder.